Lichtermeer aus vielen kleinen Lichtern ein Friedenszeichen

Friedenslicht 2023 6Übergabe des Friedenslichtes aus Bethlehem von FFW-Kameraden aus Österreich an die Jugend in Rottal-Inn – Ehrung für Gerhard Schreiner und Erwin Dürnberger

 

Stürmisch war’s, als am frühen Abend die Feuerwehrjugend aus Oberösterreich das Friedenslicht aus Bethlehem an ihre Kameradinnen und Kameraden aus dem Landkreis Rottal-Inn überreichte. Ein besonderes Zeichen der Hoffnung auf Frieden in friedloser Zeit setzte die Jugend damit wieder kurz vor Weihnachten. Mit dem Weiterreichen der Flamme, die in der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem entzündet worden war, soll es immer heller werden auch in finsterster Nacht.

 

Traditionell erfolgte die Überreichung wieder in Simbach, direkte Nachbarstadt von Braunau. In der Anton-Gober-Straße nähe des Kinos erfolgte die Aufstellung zu einem kleinen Zug, musikalisch begleitet von der Blaskapelle Kößlarn. Zwei FFW-Jugendliche aus Österreich trugen in einer großen Laterne das Friedenslicht mit und brachten es in die Stadtpfarrkirche St. Marien. Bis auf den letzten Platz war das Gotteshaus besetzt, zahlreiche Mitfeiernde mussten sich sogar mit einem Stehplatz begnügen. Stimmungsvoll war die große Kirche nur mit Kerzenschein erhellt. Vertreter aus der Politik, darunter Landrat Michael Fahmüller, Bezirkshauptmann Mag. Gerald Kronberger aus Braunau, Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid, weitere Vertreter der Gemeinden von „drent und herent“ sowie Amtsträger der Kreisfeuerwehrinspektion Rottal-Inn, des Bezirksfeuerwehrkommandos Braunau und vor allem sehr viele Jugendliche und Kinder, die in den Feuerwehren engagiert sind, feierten die festliche und symbolträchtige Stunde mit. „Seit vielen Jahren gilt dieses Licht als Zeichen für den Frieden und auch als Zeichen der engen Verbundenheit der Feuerwehren aus Österreich und Deutschland“, so die jungen Friedenslichtüberbringer. Simbachs Stadtpfarrer Dekan Joachim Steinfeld zeigte in seiner Predigt auf, dass das Licht von Bethlehem einen abenteuerlichen Weg hinter sich hat, von einem Ort stammt, der nur 70 km vom Gaza-Streifen liegt, wo ein grausamer Kampf gekämpft wird. Friedenslicht 2023 3„Das zarte Licht soll Menschen verbinden und gerade in aktueller Zeit ist es notwendiger denn je, ein Zeichen zu setzen für einen achtsamen Umgang miteinander. Tragen wir das Friedenslicht in unsere Häuser und werden wir selber ein Licht des Friedens und sprühen dies hinaus in die Welt“, so Steinfeld, der „Funken sprühend“ eine brennende Wunderkerze in der Hand hielt. Zwei Jungfeuerwehrleute aus dem Bezirk Braunau reichten das Licht aus ihrer Laterne an zwei Jugendliche aus Wurmannsquick weiter. Dazu wurde das „Friedenslicht-Gedicht“, verfasst von Erwin Dürnberger, vorgetragen. Darin hieß es: „Aus der Geburtsgrotte Christi wird das Licht gebracht, welches sich auf eine schwierige Reise macht. Durch aufgehetztes Gebiet kommt es bis zu uns hierher, als Zeichen für den Frieden und das brauchen wir sehr!...Dieses Licht hat auf seinem Weg schon so viel Leid gesehen, gerade deshalb kann es als mahnendes Beispiel vorausgehen. Bringen wir es nun allen, auch wenn die Gedanken oft schmerzen, wir können mit Gewissheit sagen, es kommt aus unserem Herzen. Friedenslicht 2023 2Die wichtige Botschaft zu Weihnacht vergessen wir nicht, das was wir hier halten, ist das wahre Friedenslicht!“ Fürbitten wurden gesprochen und gemeinsam „Vater unser, der du bist im Himmel“ nach österreichischer Melodie gesungen. „In unserer Zeit mit Krieg in der Ukraine und Nahost hat die Friedenslichtübergabe eine ganz besondere Bedeutung“, hob auch Landrat Michael Fahmüller hervor und bedankte sich bei den Überbringern aus dem Nachbarland Österreich. Er dankte den jungen Menschen auch für ihre gelebte Gemeinschaft, ihre Solidarität und ihre Bereitschaft, mit ihrem Einsatz in den Feuerwehren Mitmenschen zu helfen. „Das Licht mahnt uns, Frieden zu schützen und zu bewahren, denn Frieden ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte er und wünschte ein friedvolles und geruhsames Weihnachtsfest. Wunderbar wurde die Stunde von der Blaskapelle aus Kößlarn, dem Orgelspiel, dargebracht von Regionalkantor Christian Debald, und den anrührenden Liedern seiner Gesangsgruppe musikalisch gestaltet. Es gab noch zwei besondere Ehrungen. Friedenslicht 2023 7Für ihr Engagement, dass seit mehreren Jahrzehnten die Tradition der Friedenslichtübergabe der Feuerwehrjugend aus dem Bezirk Braunau an die Jugend in Rottal-Inn aufrechterhalten wird, wurde Kreisjugendfeuerwehrwart Gerhard Schreiner mit Urkunde und Medaille für internationale Zusammenarbeit seitens des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes geehrt und weiter vom deutschen Feuerwehrverband in „Anerkennung der Verdienste um die Freundschaft zu den deutschen Feuerwehren und ihren Verbänden“ Hauptamtswalter Erwin Dürnberger ebenfalls mit Urkunde und Medaille. Das Friedenslicht war geteilt worden und brannte in den vielen mitgebrachten Laternen weiter. Die Feuerwehrjugend brachte nun das Licht in ihre jeweiligen Gemeinden.

 

Text: Christina Schmid

Bilder: Gerald Badegruber

 

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